ATP/WTA Madrid: Rodionov, Ofner und Grabher erreichen zweite Qualifikationsrunde
Zahlreich vertreten ist Tennis-Österreich beim seit heuer zweiwöchigen ATP- und WTA-Combined-Event Mutua Madrid Open. In der Qualifikation des ATP-Masters-1000- bzw. WTA-1000-Sandplatzevents in Spaniens Hauptstadt sind diesmal gleich drei ÖTV-Herren und die beste Dame in Rot-weiß-rot mit von der Partie. Der erste Spieltag hat in Summe erfreuliche Ergebnisse gebracht: Mit Jurij Rodionov, Sebastian Ofner und Julia Grabher haben drei aus dem heimischen Quartett die zweite und letzte Vorausscheidungsrunde erreicht. Lediglich Filip Misolic unterlag in der ersten Runde.
Grabher mit Auf und Ab, Rodionov und Ofner mit einem Lauf
Den Anfang bei der mit 7.705.780 Euro Preisgeld dotierten Millionenveranstaltung legte Grabher hin. Die zweitgesetzte Vorarlbergerin (WTA 92) zwang die Ex-Weltranglisten-20. Ana Konjuh (WTA 164) aus Kroatien in 1:48 Stunden Spielzeit mit 6:4, 7:6 (4) in die Knie. „Der Start war super, ich habe richtig gut in das Match reingefunden, lag klar vorne“, so die 26-Jährige auf ihrer offiziellen facebook-Fanseite. Eine 5:0-Führung hätte sie jedoch fast noch verspielt: „Dann hat sich das Blatt zu wenden begonnen, ich habe den ersten Satz zwar noch mit 6:4 für mich entscheiden können, lag im zweiten aber 1:5 zurück. So ärgerlich das Zwischentief war, so erfreulich war die Reaktion und Tatsache, mich erfolgreich zurückgekämpft und das Spiel für mich entschieden zu haben.“ Nach Abwehr von zwei Satzbällen bei 4:5 ging auch der zweite Abschnitt an Grabher, die am Dienstag gegen die Ukrainerin Dayana Yastremska (WTA 149) um einen Platz im Hauptfeld spielt.
Ebenfalls abwechslungsreich, aber ganz anders lief es für Rodionov. Der an 15 gereihte Niederösterreicher (ATP 119) lag gegen den Franzosen Laurent Lokoli (ATP 187) bereits mit 2:6, 0:2 zurück, gewann daraufhin jedoch acht Games in Folge, bis zur 2:0-Führung im dritten Satz. Nach Breakchancen auf beiden Seiten und schließlich dem Doppelbreak zum 5:2 musste der 23-Jährige dann noch ein wenig zittern, ehe er im zweiten Versuch zum 2:6, 6:2, 6:4 ausservieren konnte. Österreichs derzeitige Nummer zwei bekommt es nun mit dem viertgesetzten Deutschen Daniel Altmaier (ATP 92) zu tun. Auch Sebastian Ofner setzte seine fulminante Form in dieser Saison munter fort. Der an 16 positionierte Steirer (ATP 130) hatte mit dem Schweden Elias Ymer (ATP 149) bloß anfangs Probleme, verbuchte ab dem Stand von 2:3 und 30:40 bei seinem Aufschlag neun Spielgewinne am Stück und machte kurz darauf den Sack zum 6:3, 6:1 zu. Ihn erwartet jetzt der auf neun gesetzte Russe Roman Safiullin (ATP 112), ebenfalls im Kampf um den Hauptbewerb.
Misolic zollt Strapazen Tribut, Thiem gegen Edmund
Misolic hatte in Madrid indes ein schwieriges Unterfangen. Erst am Sonntagnachmittag gegen 14:30 Uhr hatte er beim ATP-75-Challenger in Roseto degli Abruzzi in Mittelitalien den zweiten ATP-Challenger-Titelgewinn seiner Karriere gefeiert – nach 3:17-stündigem Finalmarathon. Keine 33 Stunden später musste der 21-Jährige zu seinem ersten Match im rund 1500 Kilometer Luftlinie entfernten Madrid antreten. Trotz tapferer Gegenwehr, besonders im zweiten Satz, war das Turnier für ihn knappe 1:19 Stunden später wieder beendet. Der Steirer (ATP 126) musste sich dem achtgesetzten Italiener Matteo Arnaldi (ATP 105) mit 1:6, 4:6 geschlagen geben. Dass er hierbei den enormen Strapazen seiner letzten 34,5 Stunden Tribut zollen musste, liegt freilich auf der Hand.
Dadurch besitzen lediglich Rodionov und Ofner die Chance, Dominic Thiem in das 128er-ATP-Hauptfeld (mit Freilosen in der ersten Runde für die 32 Gesetzten) nachzufolgen. Der Ex-Weltranglistendritte, der vom Veranstalter eine Wildcard erhalten hatte, kennt seit dem Wochenende seinen ersten Gegner: Der Niederösterreicher (ATP 93) trifft am Mittwoch oder Donnerstag auf den Briten Kyle Edmund (ATP 489), der aktuell ebenfalls versucht, sich nach langer Verletzungspause zurückzukämpfen. Beim bis dato einzigen Duell bei den Profis hatte Thiem in der zweiten Runde von Barcelona 2017 mit 6:1, 6:4 die Oberhand behalten. Auf den Gewinner der Begegnung wartet in Madrid anschließend ein echtes Kaliber: der viertgereihte Grieche Stefanos Tsitsipas (ATP 5).
Hier alle Ergebnisse und Auslosungen des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid.
Hier alle Ergebnisse und Auslosungen des WTA-1000-Turniers in Madrid.