ITF Anapoima: Kraus bringt Ergebniskrise eindrucksvoll zu Ende
Seit Mitte September des Vorjahres war’s für Sinja Kraus – abgesehen vom Sieg im Billie Jean King Cup über Lettland in Schwechat – ganz und gar nicht nach Wunsch gelaufen. Doch die 20-Jährige hat ihre Ergebniskrise in dieser Woche eindrucksvoll zu einem Ende gebracht: mit größtenteils sehr souveränen Auftritten beim ITF-W40-Sandplatzturnier in Anapoima (Kolumbien) und ihrem ersten Halbfinale seit ihrem Finaleinzug beim ITF-W60-Event in Collonge-Bellerive Anfang September.
Top 200 und Career High rücken wieder nahe
Mit einem glatten 6:2, 6:2 gegen die russische Linkshänderin bzw. Ex-Weltranglisten-89. Irina Khromacheva (WTA 240) feierte Kraus (WTA 219) zunächst den ersten Matcherfolg seit dem Länderkampf gegen Lettland, auf Turnierebene seit Anfang November. Das hat anscheinend den Knoten gelöst: Die Wienerin ließ ein 6:4, 6:1 über die Argentinierin Julia Riera (WTA 266) im Achtelfinale folgen und bezwang am Freitag auch die Chinesin Xiaodi You (WTA 295) nach Satzrückstand mit 2:6, 6:2, 6:2.
Mit den bisher eroberten 25 WTA-Zählern wird sich Kraus in der Weltrangliste wieder bis dicht an die Top 200 und ihr bisheriges Career High von Platz 192 schieben. Durch einen weiteren Sieg könnte sie dieses im Idealfall gar einstellen. Doch mit der sechstgereihten Französin Carole Monnet (WTA 188) wartet nun nicht nur erstmals im Turnierverlauf eine Gesetzte, sondern auch eine Gegnerin, gegen die sie sich bis dato sehr schwertat. Kraus hat die zwei bisherigen Vergleiche mit der Linkshänderin, bei einem ITF-Jugendturnier in Casablanca im März 2019 (2:6, 4:6) bzw. in Dubai im Dezember 2022 (1:6, 2:6), jeweils in zwei Sätzen verloren. Aller guten Dinge sind aber bekanntlich drei.
Erfolgsdoppel Klaffner/Kraus mit gutem Abschneiden
Erfolgserlebnisse gab es für Kraus übrigens auch im Doppel: an der Seite von Landsfrau Melanie Klaffner, mit der sie den entscheidenden Siegpunkt gegen Lettland geholt hatte. Die routinierte Oberösterreicherin war im Einzelbewerb in der ersten Qualifikationsrunde ausgeschieden. Mit Kraus glückten ihr allerdings zwei Siege, die für den bevorstehenden Länderkampf in den USA (14./15. April) Selbstvertrauen geben sollten: ein 6:4, 6:1 gegen die viertgesetzten Emily Appleton (Großbritannien) und Isabelle Haverlag (Niederlande), im Viertelfinale dann ein 6:2, 1:6 und 10:7 im Match Tiebreak über die Kolumbianerinnen Emiliana Arango und Maria Paulina Perez-Garcia. Erst in der Vorschlussrunde kam gegen die zweitgesetzten Khromacheva und Valeriya Strakhova (Ukraine) mit 0:6, 1:6 das Aus.