Upper Austria Ladies Linz: Grabher will beim Heimspiel mit Extramotivation Serie beenden
Julia Grabher kann sich am Mittwoch in den Annalen des Upper Austria Ladies Linz verewigen. Wenn sie ihr Erstrundenmatch gegen die US-Amerikanerin Madison Brengle gewinnt, dann wäre sie die erste österreichische Einzelsiegerin seit zehn Jahren beim Linzer WTA-250-Turnier. Zur Erinnerung: Die Tirolerin Patricia Mayr-Achleitner hatte 2013 im Achtelfinale des Damentennis-Klassikers als letzte Österreicherin ein Einzelmatch gewonnen (6:1, 6:7, 6:4 gegen die Ukrainerin Maryna Zanevska), ehe sie damals im Viertelfinale gegen die Deutsche Angelique Kerber mit 3:6, 1:6 unterlegen war. „Natürlich werde ich ständig darauf angesprochen, aber deswegen mache ich mir jetzt keinen besonderen Druck. Es ist für mich ein Ansporn, hier vor heimischem Publikum zu spielen“, sagte Grabher beim Pressegespräch am Dienstag.
Grabher freut sich über eine Extramotivation: „Meine Familie und viele Freunde sind hier, das kommt übers Jahr auch nicht so oft vor.“ Begeistert ist Österreichs Nummer eins von der nunmehr zweijährigen Zusammenarbeit mit Coach Günter Bresnik. „Er hat eine unglaubliche Erfahrung, ich schätze es sehr, dass er sich für mich Zeit nimmt. Ich denke, dass ich noch viel Luft nach oben habe.“ In der Saisonvorbereitung hat Grabher bekanntlich auf Empfehlung von Bresnik mit Österreichs Parade-Zehnkämpfer Dominik Distelberger trainiert. „Weil Zehnkämpfer komplette Athleten sind, ihren Körper genau kennen“, erklärte Bresnik. Kommt er nach Linz? „Nein, er will hier nicht im Mittelpunkt stehen“, sagte die Vorarlbergerin.
Am Mittwoch um 16:00 Uhr wird es ernst für Grabher beim Upper Austria Ladies Linz 2023. Wie schätzt sie ihre Erstrundengegnerin Brengle ein? „Ich kenne sie ein bisschen, habe bei den Australian Open mit ihr trainiert. Wichtig wird sein, dass ich zu meinem Spiel, das sehr körperbetont ist, finde. Es ist eine gute Auslosung, ich sehe eine Chance für mich“, meinte sie. Dankbar ist Österreichs Topspielerin für die Wildcard, die ihr Turnierdirektorin Sandra Reichel ausgehändigt hat. Riesig ist Grabhers Vorfreude auf ihre persönliche Premiere im Design Center Linz. „Diese Location ist top, es herrscht eine Mega-Atmosphäre auf dem Center Court.“ Na dann…
Lys nützte ihre Wildcard zum Aufstieg ins Achtelfinale
Dank einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen und prompt die Chance genutzt: Die junge Deutsche Eva Lys (WTA 126) hat sich am Dienstag fürs Achtelfinale in Linz qualifiziert. Die 21-jährige Hamburgerin, die seit Sommer 2021 von Reichel beraten wird, besiegte die gleichaltrige Russin Kamilla Rakhimova mit 6:4, 7:6 (5). „Es war unglaublich, ich hätte nicht gedacht, dass beim ersten Match gleich so viele Leute dabei sind. Vor allem im zweiten Satz, als ich ein bisschen zurücklag und das Publikum so stark für mich gefiebert hat, hat mir das unglaublich viel Energie gegeben. Ich habe es total genossen“, erklärte eine vor Freude strahlende Lys.
Vom Design Center ist Deutschlands Jungstar begeistert. „Das ist wirklich mega modern gemacht, die Farbe ist toll, das Rosa passt hier total gut rein. Alles neu – man fühlt sich total wohl.“ Und die deutsche Meisterin von 2021 lässt keinen Zweifel darüber offen, dass sie noch länger im Turnier bleiben will. „Ich weiß auf jeden Fall, dass ich das Tennis beziehungsweise das Können habe, mehrere Runden hier zu gewinnen. Aber ich spiele Match für Match und versuche, mich Match für Match zu steigern“, erklärte die selbstbewusste Norddeutsche.