Grabher in Miami mit Auftaktsieg bei WTA-1000-Turnierdebüt
Der erstmalige Einzug unter die Top 100 in der Welt im Vorjahr öffnet Julia Grabher nun auch die Tür zu den hochkarätig besetzten und hochdotierten WTA-1000-Turnieren. Bei den Miami Open presented by Itaú (8,8 Millionen US-Dollar Preisgeld) gibt die 26-Jährige ihr Debüt bei einem Event auf dieser Ebene – und hat gleich einen erfolgreichen Auftakt hingelegt. Die zehntgesetzte Vorarlbergerin (WTA 93) eliminierte in der ersten Runde der Qualifikation die mit einer Wildcard ausgestattete Indonesierin Priska Madelyn Nugroho (WTA 280) am Sonntagabend nach MEZ nach 2:18-stündigem Kampf 7:6 (7), 7:6 (2). Um einen Platz im Hauptfeld spielt sie hiermit am Montag gegen die an Position 21 gereihte Tschechin Tereza Martincova (WTA 113). An diese hat Grabher noch beste Erinnerungen: Sie hat beide bisherigen Duelle beim 25.000-US-Dollar-Turnier in Leipzig 2016 (6:4, 6:3) und heuer zum Jahresbeginn beim WTA-250-Event in Auckland (5:7, 6:1, 6:2) gewonnen. Mit ihrem Auftakterfolg in Miami hat sie 20 WTA-Punkte sowie 9440 US-Dollar Preisgeld sicher. Im Qualifikationsfinale geht es zunächst um zehn weitere Zähler.
Grabher hatte zuletzt an zwei ITF-W60-Events in Trnava (Slowakei) teilgenommen, doch sich dort mit den Bedingungen nicht gut zurechtgefunden – eine Auftaktniederlage und ein Achtelfinal-Aus waren die bescheidene Ausbeute. Nach gewissenhafter, frühzeitiger und mehrtägiger Vorbereitung vor Ort fand Österreichs Nummer eins im US-Bundesstaat Florida jedoch in die Siegerspur zurück, wenn auch mit einiger Mühe gegen ihre 19 Jahre junge Herausforderin, die Anfang 2021 die Nummer neun in der ITF-Jugendweltrangliste war und den Jugend-Doppelbewerb der Australian Open 2020 gewonnen hatte. Grabher geriet allerdings in keinem der Sätze mit Break in Rückstand, konnte vielmehr mehrfach Breakvorsprünge nicht in einen vorzeitigen Satzgewinn ummünzen. Im ersten Abschnitt musste sich die Dornbirnerin das Break zum 3:1 umgehend wieder nehmen lassen, ohne weitere Breakchancen ging es ins Tiebreak, wo sie ihren dritten Satzball nützen konnte. Im zweiten Durchgang genügten Breaks zum 2:1 und 6:5 zwar ebenso nicht, im Tiebreak behielt sie aber neuerlich – und diesmal souverän – die Oberhand.
„Muss mich auf jeden Fall spielerisch steigern“
Nach ihrem Auftritt gab sich Grabher auf ihrer offiziellen facebook-Fanseite doch relativ selbstkritisch: „Spielerisch war das heute sicher nicht mein bestes Match, aber am Ende zählt, dass ich mich erfolgreich durchgekämpft habe.“ Dem Wiedersehen mit Martincova blickt sie positiv, aber auch gewarnt entgegen: „Unsere bisherigen Duelle habe ich beide gewonnen, um die Serie fortzusetzen, muss ich mich aber auf jeden Fall spielerisch steigern. Ich weiß, dass ich das schaffen kann und freue mich schon sehr auf die Partie.“