WTA Charleston: Grabher feiert zweiten Karrieresieg über Top-30-Spielerin
Nach für ihre gestiegenen Ansprüche nicht zufriedenstellenden Turnierwochen hat Julia Grabher in der neuen Woche ein bemerkenswertes Ausrufezeichen gesetzt. Die 26 Jahre alte ÖTV-Spitzenspielerin hat bei den Credit One Charleston Open am Montag am Abend nach MESZ zum Auftakt zum zweiten Mal in ihrer Karriere eine aktuelle Top-30-Spielerin besiegt. Die Vorarlbergerin (WTA 89) eliminierte in der ersten Hauptrunde des WTA-500-Turniers im US-Bundesstaat South Carolina, ausgetragen auf grünem Sand, die an zehn gesetzte Chinesin Shuai Zhang (WTA 28) mit 6:4, 1:6, 6:3. Auf den Schützling von Günter Bresnik wartet nun in der zweiten Runde die US-Qualifikantin Sachia Vickery (WTA 187).
Grabher atmet auf: „Der Sieg war wichtig fürs Selbstvertrauen“
In ihrer Durchbruchssaison 2022 hatte Grabher gleich sechs Erfolge gegen Spielerinnen aus den Top 100 der Welt gefeiert. Darunter der beste Sieg in ihrer bisherigen Laufbahn überhaupt gegen die damalige Nummer 27 in der Welt Tamara Zidansek beim Billie Jean King Cup in Serik (Türkei). Der Coup im ersten Duell mit Zhang kommt nun gleich danach, an zweiter Stelle. Grabher musste zwar das erste Break zum 3:2 gleich wieder abgeben, ein weiteres zum 5:4 ließ sie sich jedoch nicht mehr nehmen und servierte nach Abwehr einer Breakmöglichkeit zur 1:0-Satzführung aus. Im zweiten Abschnitt war sie nach dem Spielgewinn zum 1:1 ohne Chance, doch fing sich zum Beginn des Entscheidungssatzes rasch wieder. Vier Breakbälle bei 1:0 blieben ungenützt, die Dornbirnerin holte das Break allerdings zum 3:1 nach und hielt ihre letzten vier Aufschlagspiele alle souverän zu null.
„Sie ist eine Spielerin, die sehr aggressiv auftritt und schnell auf die Punkte geht, darauf war ich zu Beginn gut eingestellt“, analysierte Grabher im Anschluss auf ihrer offiziellen facebook-Fanseite. „Im zweiten Satz habe ich dann zu defensiv agiert und sofort die Rechnung präsentiert bekommen, aber ich habe mich rechtzeitig gefangen und wieder zu meinem Spiel gefunden“, atmete sie auf. „Der Sieg war wichtig fürs Selbstvertrauen und fühlt sich entsprechend gut an, jetzt gilt es den Schwung und die positive Energie mitzunehmen.“ In diesem Fall müsste auch ihre zweite Aufgabe lösbar sein, wenngleich sie das bisher einzige Duell mit Vickery im Jänner 2022 bei einem ITF-W60+H-Turnier in Traralgon (Australien) mit 3:6, 6:3, 3:6 verloren hatte. 30 WTA-Punkte hat Grabher indes bereits in der Tasche. Eine erfolgreiche Revanche an Vickery und der hiermit verbundene Sprung ins Achtelfinale brächte 25 weitere Zähler. Und ein Selbstvertrauensschub sollte vorm Billie Jean King Cup gegen die USA in Delray Beach am 14./15. April auch guttun.
Kraus schafft erstmals WTA-Qualifikation
Auch Österreichs Nummer zwei konnte indes in der neuen Turnierwoche auf WTA-Ebene Erfolgserlebnisse verbuchen. Sinja Kraus hat sich bei der Copa Colsanitas presented by Zúrich in Bogotá zum ersten Mal aus eigener Kraft für das Hauptfeld eines WTA-Turniers qualifiziert. Die in der Vorausscheidung auf fünf positionierte Wienerin (WTA 168) setzte sich zunächst beim dritten Duell mit der Deutschen Lena Papadakis (WTA 315) durch ein 6:4, 3:6, 6:2 zum zweiten Mal durch. In der zweiten und letzten Runde fertigte sie darauf die zwölftgereihte Slowenin Dalila Jakupovic (WTA 211) in nur rund einer Stunde mit 6:2, 6:2 ab. Damit schlägt sie ein drittes Mal nach dem Upper Austria Ladies Linz im Oktober 2021 (damals dank Wildcard) sowie Prag im Juli 2022 (als Lucky Loserin) in einem WTA-Hauptbewerb auf. Dort trifft sie in der ersten Runde des WTA-250-Sandplatzturniers in Kolumbiens Hauptstadt am Dienstag erstmalig auf Nadia Podoroska (WTA 103), die auf acht gesetzt ist. Die Argentinierin war 2020 sensationell im Semifinale der French Open in Paris gestanden und dadurch im WTA-Ranking im Juli 2021 auf Platz 36 gelegen.
Hier alle Ergebnisse des WTA-500-Turniers in Charleston.
Hier alle Ergebnisse des WTA-250-Turniers in Bogotá.