Verhexte Woche für die Österreicher auf der ATP-Challenger-Tour
Die Kalenderwoche 11 des Jahres 2024 wird gewiss nicht als eine der erfolgreichsten in die Geschichte des österreichischen Tennissports eingehen. Gesamt ein halbes Dutzend ÖTV-Asse stand diese Woche auf ATP-Challenger-Ebene im Hauptfeldeinsatz: Sebastian Ofner und Jurij Rodionov in Phoenix (USA), Dominic Thiem, Lukas Neumayer, Filip Misolic und Gerald Melzer in Székesfehérvár (Ungarn). Für alle sechs war allerdings in der ersten Runde zugleich Endstation.
Rodionov und Ofner in Arizona ohne Sieg, bitterer Dienstag in Ungarn
Beim Arizona Tennis Classic, dem hochdotierten und stets äußerst stark besetzten ATP-175-Hartplatz-Challenger in Phoenix zwischen den beiden ATP-Masters-1000-Turnieren in Indian Wells und Miami, erwischte es zunächst Rodionov. Der Niederösterreicher (ATP 96), der sich als Alternate letztlich noch die Qualifikation erspart hatte, musste sich am späten Dienstagabend nach MEZ Kolumbiens derzeitiger Nummer eins Daniel Elahi Galan (ATP 84) mit 4:6, 4:6 beugen. Am Donnerstagmorgen nach MEZ ging es auch Österreichs aktuellem Spitzenmann Sebastian Ofner nicht besser: Der an zwei gesetzte Steirer (ATP 38) gewann gegen den französischen Qualifikanten Terence Atmane (ATP 136) gar mehr Punkte (95:90), unterlag aber, durch einen Aufschlagverlust im letzten Game nach 30:0-Führung, dennoch knapp mit 6:7 (5), 6:1, 4:6.
Bei den Kiskút Open in Székesfehérvár ging es aus rot-weiß-roter Perspektive besonders am Dienstag fast wie verhext zu. Hintereinander verloren auf Court 2 Gerald Melzer, Filip Misolic und Lukas Neumayer die Auftaktpartien im Hauptbewerb des ATP-75-Sandplatz-Hallenchallengers in drei Sätzen. Gerald Melzer (ATP 541), der immerhin zwei klare Siege in der Qualifikation gefeiert hatte, zog erst gegen den Argentinier Santiago Fa Rodríguez Taverna (ATP 196) trotz 5:2 und einem Matchball im dritten Satz mit 3:6, 6:4, 6:7 (5) den Kürzeren. Der sechstgereihte Misolic (ATP 164) hatte gegen den Tschechen Zdenek Kolar (ATP 236) nach 6:4-, 2:1-Führung mit Break mit 6:4, 3:6, 4:6 das Nachsehen, Neumayer (ATP 220) gegen den italienischen Qualifikanten Samuel Vincent Ruggeri (ATP 299) auch nach Satzführung mit 6:1, 4:6, 3:6.
Thiem bekräftigt Aussagen zu möglichem Rücktritt
Am Mittwoch war dem topgesetzten Thiem (ATP 91) beim 3:6, 4:6 gegen den polnischen Qualifikanten Daniel Michalski (ATP 295) dagegen kein Satzgewinn vergönnt. Es war sein erster Auftritt nach längerer Trainingsphase und mit seinem neuen, alten Touring Coach Karlis Lejnieks, der Lette hatte ihn schon in seinen jungen Jahren zu Turnieren begleitet. Thiem verlor dabei nach 2:0-Führung gleich drei Games in Folge nach Gewinnchance, bei 3:3 noch ein weiteres. Breaks zum 3:5 im ersten und 1:2 im zweiten Abschnitt konnte er nicht mehr wettmachen. Der Niederösterreicher bekräftigte nach seinem Aus die zuletzt erstmals geäußerte Ankündigung, über einen Rücktritt als Profi nachdenken zu wollen, wenn er die dritte Saison in Folge wieder nicht besser als um ATP-Rang 100 abschließen sollte: „Wenn ich weiter verliere, wenn ich nicht wieder ein besseres Ranking erreiche, werde ich aufhören. In jedem Job musst du dich wohlfühlen, sonst ist es Zeit, etwas zu ändern“, meinte er in einer von Ö3 übertragenen Stellungnahme. Doch noch sei es nicht so weit: „Ich will nicht daran denken, mein Ziel ist, mich zu verbessern. Ich will nicht zu Saisonende aufhören.“