ATP Gstaad: Thiem mit weiterem Erfolgserlebnis vor Heimspiel in Kitzbühel
Dominic Thiem liefert weiter fleißig Argumente, warum man sich sein Auftaktspiel beim Generali Open Kitzbühel in genau einer Woche keinesfalls entgehen lassen sollte. Denn der Schützling von Nicolas Massu sammelt auf seinem langen, erhofften Weg zurück an die Weltspitze vor seinem nächstwöchigen Heimspiel in Tirol weiterhin Selbstvertrauen und Siege. Nach dem vorwöchigen Viertelfinaleinzug in Bastad und damit seinen ersten Matcherfolgen auf der ATP-Tour im Rahmen seines Comebacks nach seiner so schweren Handgelenksverletzung vor mehr als einem Jahr hat der US-Open-Sieger von 2020 jetzt auch beim EFG Swiss Open Gstaad in Gstaad seine Auftakthürde erfolgreich bestanden. Der Niederösterreicher (ATP 274) zwang am späten Dienstagnachmittag beim ATP-250-Sandplatzevent in der Schweiz den siebtpositionierten Franzosen Hugo Gaston (ATP 59) nach exakt zweistündigem Kampf und gar der Abwehr eines Matchballs mit 1:6, 6:1, 7:6 (7) in die Knie. Im Achtelfinale erwartet ihn nun ein weiterer Linkshänder, der Argentinier Federico Delbonis (ATP 125).
Thiem hat in Gstaad 2015 einen seiner bisher 17 ATP-Titel geholt, den damals dritten in seiner Karriere, seither war er bei dem Turnier aber nicht mehr angetreten. Die Rückkehr sieben Jahre darauf schien zunächst Gefahr zu laufen, zu einem sehr kurzen Vergnügen zu werden, stand der Lichtenwörther doch anfangs auf verlorenem Posten. Nach einem klassischen Fehlstart hatte er rasch ein 0:5 gegen sich und war lediglich bei 0:2 und 0:4 zu je einer Rebreakchance gekommen. Ebenso schnell wendete sich das Blatt jedoch im zweiten Satz, wo Thiem von 1:1 weg bloß noch sieben Punkte verlor. Im entscheidenden dritten Abschnitt verspielte er bei 3:3 den einzigen Breakball, befand sich später bei 5:6 und 0:30 bei seinem Aufschlag erstmals kurz vor dem Aus. Thiem rettete sich jedoch ins Tiebreak, wo er einen 3:5-Rückstand drehte, bei 6:5 einen ersten Matchball nicht nützen konnte und sich bei 6:7 dann selbst mit einem solchen gegen sich konfrontiert sah. Aber in der Crunchtime zeigte er starke Nerven, kam dank gleich zwei Servicewinnern in Serie zu seinem zweiten Matchball, den er diesmal verwerten konnte.
Thiem „wirklich glücklich“ über Auftaktsieg
„Die ersten beiden Sätze waren sehr einseitig, einmal für Hugo, einmal für mich. Am Anfang hatte ich Probleme mit der Höhenlage. Außerdem hat er sehr gut gespielt. Mit dem ersten Break im zweiten Satz habe dann ich immer besser gespielt. Der Tiebreak war dann echt hart. Da stehen die Chancen immer 50:50. Ich bin wirklich glücklich, dass ich am Ende diesen Sieg bekommen habe“, zitierte sport.orf.at Thiem, der damit auch das zweite Duell mit Gaston nach jenem bei den French Open in Paris 2020 gewann, wo er sich im Achtelfinale gegen den ihn mit einer Unmenge an Stoppbällen quälenden 21-Jährigen mit 6:4, 6:4, 5:7, 3:6, 6:3 durchgesetzt hatte. In sein Achtelfinalmatch, das am morgigen Mittwoch um nicht vor 17:30 Uhr stattfinden wird, geht er ebenfalls mit einer positiven Bilanz: Gegen den Ex-Weltranglisten-33. Delbonis hat er die beiden bisherigen Begegnungen für sich entschieden.