Salzburg Open presented by mystaff.: Thiem mit knappem Aus gegen den Titelverteidiger
Lange 419 Tage hatte Dominic Thiem warten müssen, ehe ihm beim achten Turnierstart seines Comebacks nach seiner Handgelenksverletzung von vor über einem Jahr wieder ein Erfolgserlebnis vergönnt war – mit dem 6:4, 7:5 gegen Landsmann Filip Misolic (ATP 210) beim Salzburg Open presented by mystaff. vom Dienstagabend. Vorläufig ist es für den US-Open-Champion von 2020 jedoch bei diesem einen Sieg geblieben: Der 17-fache ATP-Titelträger unterlag beim ATP-125-Sandplatz-Challenger beim 1. STC im Salzburger Volksgarten am heutigen Freitag zu Mittag dem Titelverteidiger Facundo Bagnis, der im Vorjahr bei der Erstausgabe des Turniers in Anif triumphiert hatte, knapp in drei Sätzen. Der Niederösterreicher Thiem (ATP 346), der eine Wildcard angenommen hatte, zog nach 2:33-stündigem Kampf gegen den siebtgereihten, argentinischen Linkshänder (ATP 102) mit 3:6, 6:2, 4:6 den Kürzeren. Damit sind nun Lukas Neumayer und Maximilian Neuchrist die einzigen ÖTV-Hoffnungen im Viertelfinale. Der 19-jährige Salzburger Wildcard-Spieler und frischgebackene ÖTV-Staatsmeister Neumayer, der mit zwei imposanten Siegen ein großes Ausrufezeichen gesetzt hatte, fordert ab Freitag zu Mittag (live auf ORF SPORT+) den französischen Linkshänder Corentin Moutet (ATP 127). Im Anschluss bekommt es im Kampf um einen weiteren Platz im Halbfinale der Wiener Qualifikant Neuchrist (ATP 457) mit Thiem-Bezwinger Bagnis zu tun.
Thiem mit gemischten Gefühlen: „Alles in allem war’s okay“
Das Spiel von Thiem gegen Bagnis war Donnerstagabend beim Stand von 3:6, 2:1 wegen Regens abgebrochen worden. Was für Österreichs langjährigen Weltklassespieler sicher zu einem guten Zeitpunkt geschah, hatte er doch Glück, insgesamt sechs Breakbälle bei den ersten zwei Aufschlaggames abzuwehren und nicht auch mit einem Breakrückstand in die Fortsetzung am Freitag zu gehen. In dieser zeigte sich der Ex-Weltranglistendritte zunächst stark und entschied den zweiten Durchgang mit satzübergreifend fünf Games in Folge für sich. Im dritten Satz konnte er aber einen Serviceverlust zum 1:2 nicht mehr aufholen und sich keine Breakchancen mehr erarbeiten. „Es waren ganz gute Anzeichen dabei, der zweite Satz war wirklich gut“, resümierte Thiem beim Interview auf dem Platz mit Turnierbotschafter und Platzsprecher Andreas Du-Rieux. „Im dritten muss man auch sagen, dass er da sehr, sehr gut gespielt hat – aber so wie ich das Break kassiere, das sind halt kleine Dinge, die man ändern muss, wo ich nicht nachlassen darf. Aber alles in allem war’s okay.“ Für Bagnis hatte Thiem noch mehr Lob übrig: „Er hat letztes Jahr das Turnier da gewonnen, also das heißt, er spielt sehr, sehr gut bei den Bedingungen. Aber das sind genau die Leute, die mich auch in den nächsten Wochen erwarten werden. Von dem her ist jedes Match Gold wert – noch besser wäre gewesen, hätte ich es gewonnen. Das wäre um einiges schöner gewesen, aber man kann nichts machen.“
Mandl: „Bagnis gehört auf Sand sicherlich zu den Top-20-Spielern“
Turnierdirektor Gerald Mandl, der Bagnis auch auf seiner Mannschaftsliste beim TC GM-Sports Anif in der IMMOunited Bundesliga hat, stimmte auf dem Center Court gleichfalls in die vielen Lobeshymnen auf den Südamerikaner ein: „Er gehört auf Sand sicherlich zu den Top-20-Spielern und war für Dominic heute natürlich ein wahnsinnig guter Gegner. Wir haben Top-Sandplatztennis gesehen.“ Thiem konnte indes auch so einiges Positives aus Salzburg für sich mitnehmen, so etwa „hundertprozentig der erste Sieg wieder. Und auch vor heimischem Publikum wieder zu spielen, war sehr schön.“ Bei diesem bedankte er sich zuvor nochmal explizit: „Es war echt sehr, sehr schön und cool, da zu spielen, es hat mich sehr gefreut.“ Auf die nächsten Wochen werde er sich jetzt „gut vorbereiten“ – und zwar zunächst noch in Salzburg. Dort wolle er Freitag und Samstag noch trainieren, ehe es für ihn in der nächsten Woche mit dem ATP-World-Tour-250-Sandplatzturnier im schwedischen Bastad weitergeht. Das sicherlich mit ein wenig mehr Selbstvertrauen als vor der Turnierwoche in Salzburg.