Generali Open Kitzbühel: Ofner und Gerald Melzer schaffen den Sprung ins Hauptfeld
Ein Qualifikations-Tag mit viel Licht und Schatten beim Generali Open Kitzbühel. Licht, weil mit Sebastian Ofner und Gerald Melzer zwei weitere Österreicher im Hauptfeld des ATP-250-Sandplatzklassikers zu sehen sein werden. Schatten, weil nach der Nummer eins, dem Weltranglistenfünften Casper Ruud (Norwegen), auch der zweitgesetzte Matteo Berrettini (Italien) seinen Kitzbühel-Start kurz nach Ende der Partie von Melzer aus medizinischen Gründen absagen musste. Dies wirbelt auch die Erstrundenbegegnungen der Österreicher nochmals ordentlich durcheinander, so bekommt zum Beispiel auch Dominic Thiem einen neuen Erstrundengegner.
Ofner souverän, Melzer kämpft sich durch
Die gute Nachricht zuerst: Das österreichische Kontingent für das Generali Open Kitzbühel 2022 hat am Sonntag gleich zweimal Zuwachs bekommen. Denn sowohl Ofner als auch Melzer feierten in der zweiten und letzte Runde des Qualifikationswettbewerbs ihren jeweils zweiten Sieg und stehen damit im 28er-Hauptfeldraster in Kitzbühel.
Den Anfang auf dem Center Court machte Ofner (ATP 227), der sich gegen den Ukrainer Vitaliy Sachko (ATP 265) sicher mit 6:4, 6:4 behauptete. In Runde eins hatte sich der Steirer gegen den topgesetzten Russen Pavel Kotov (ATP 117) ein wenig mehr strecken müssen, hatte aber auch dieses Match in zwei knappen Durchgängen gewonnen. Deutlich spannender ging es bei Melzer (ATP 199) zu, der die Partie gegen den russischen Alternate Ivan Gakhov (ATP 311) nach einem schwachen Start und einem Durchhänger im zweiten Akt mit 6:3, 3:6 und 6:3 für sich entscheiden konnte. Allerdings nicht ohne Drama am Ende: Denn beim Stand von 5:3 im dritten Satz konnte Gakhov vier Matchbälle abwehren, ehe der Lokalmatador ein Treffen mit dem Deutschen Yannick Hanfmann (ATP 152), dem Finalisten von 2020, in Runde eins des Hauptfeldes fixierte.
Misolic und Rodionov starten am Montag
Kurz nach dem Spielende von Melzer dann die nächste schlechte Nachricht aus Gstaad: Auch Berrettini (ATP 15) musste seinen Kitzbühel-Start zurückziehen. Grund: Übermüdung nach der unlängst erlittenen Coronaerkrankung des Italieners. Der 26-Jährige, der Ende Jänner bereits die Nummer sechs der Welt war, ehe er die Sandplatzsaison aufgrund einer Handoperation verpasst hatte, war am Sonntagnachmittag Ruud im Gstaad-Finale mit 6:4, 6:7 (4), 2:6 unterlegen gewesen.
Dies wirbelt den Raster des Hauptfeldes nochmals ordentlich durcheinander und hat auch Auswirkungen auf die Erstrundenduelle der Österreicher. Thiem (ATP 274) trifft nun am Dienstagabend auf den russischen Lucky Loser Alexander Shevchenko (ATP 160), ein Schützling von Thiems Ex-Trainer Günter Bresnik. Ofner „erbt“ den französischen Ex-Weltranglistensiebten Richard Gasquet (ATP 64) als ursprünglich Thiems Erstrundengegner. Jurij Rodionov (ATP 148) wird auf den argentinischen Qualifikanten Hernan Casanova (ATP 319) treffen und gleich am Montag auf dem Center Court aufschlagen, genauso wie Filip Misolic (ATP 194), der auf den brasilianischen Lucky Loser Daniel Dutra da Silva (ATP 220) treffen wird.
„Ein bitterer Tag für uns, man kann es nicht anders sagen. Die Absagen tun uns extrem weh. Aber wir dürfen auch auf viel Positives blicken: Ein Österreicher-Quintett im Hauptfeld des Generali Open Kitzbühel gab es schon lange nicht mehr“, so Turnierdirektor Antonitsch.
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