French Open: Ofner schrammt am Drittrundeneinzug vorbei

Die French Open 2025 sind für Sebastian Ofner an diesem Mittwoch zu Ende gegangen – und zwar auf unglückliche Art und Weise. Der 29-Jährige musste sich beim Grand-Slam-Turnier in Paris in der zweiten Runde erst nach 3:58-stündigem Kampf Karen Khachanov und den Strapazen der letzten Wochen beugen. Der im Finish merklich ermüdete Steirer (ATP 108) unterlag dem an Position 24 gereihten Russen (ATP 24) trotz neuerlich starker Leistung mit 5:7, 6:3, 5:7, 6:4, 2:6. Nun ist Filip Misolic die letzte rot-weiß-rote Hoffnung bei den Roland-Garros-Erwachsenenbewerben. Der steirische Qualifikant (ATP 153) trifft am Donnerstag, im vierten Match nach 11:00 Uhr auf Court 6, im Kampf um einen Platz in der dritten Runde auf den an 27 gesetzten Kanadier Denis Shapovalov (ATP 31).
Beim Doppelbewerb kommt es zu keinem ÖTV-Duell in Runde zwei. Alexander Erler hatte mit dem Deutschen Constantin Frantzen am Mittwoch zwar noch vorgelegt. Doch Lucas Miedler vermochte einen Tag später nicht nachzuziehen: Der Niederösterreicher musste sich Donnerstagmittag, gemeinsam mit dem Portugiesen Francisco Cabral, zum Auftakt den fünftgesetzten Marcel Granollers-Pujol (Spanien) und Horacio Zeballos (Argentinien) nach einem vergebenen Satzball im ersten Durchgang mit 6:7 (2), 3:6 geschlagen geben. Erler/Frantzen spielen also gegen die Paris-Semifinalisten der letzten drei Jahre um ein Achtelfinalticket. Im bisher einzigen Aufeinandertreffen hatten sich Granollers/Zeballos vor zweieinhalb Monaten beim ATP-175-Challenger in Phoenix mit 6:3, 6:4 behauptet.
Tolle Performance und Kampfgeist von Ofner nicht belohnt
Ofner hatte beim Comeback nach beidseitigen Fersenoperationen im Herbst zuletzt klar aufsteigende Tendenz gezeigt, jeweils als Qualifikant die dritte Runde des ATP-Masters-1000-Events in Rom bzw. das Halbfinale des ATP-250-Turniers in Genf verzeichnet. Den intensiven Wochen zollte er in Paris letztlich aber auch Tribut. In der ersten Runde hatte der St. Mareiner am Montag noch den Deutschen Jan-Lennard Struff (ATP 87) mit 7:6 (5), 6:3, 6:7 (5), 6:2 niedergerungen. Doch gegen Khachanov wurden seine tolle Performance und sein großer Kampfgeist, mit dem zweimal aufgeholten Satzrückstand, nicht belohnt: Nach 2:0-Führung im fünften Abschnitt gingen „Ofi“ im Finish die Kräfte aus, ihm gelang kein Gamegewinn mehr. Seinem Bezwinger glückte die Revanche fürs Genf-Viertelfinale, wo sich Ofner im ersten Duell der beiden noch mit 4:6, 6:4, 6:4 durchgesetzt hatte.
Frankreichs Hauptstadt war für Ofner zuletzt ein richtig guter Boden: 2023 hatte er hier sein erstes und bisher einziges Grand-Slam-Achtelfinale verbucht, 2024 zum dritten Mal einen Drittrundeneinzug auf der höchsten Turnierebene. An diesem schrammte er 2025 vorbei – trotz erbittertem Widerstand gegen den Ex-Weltranglistenachten Khachanov. „Natürlich bin ich ein bisschen traurig. Ich habe 2:0 mit Break geführt im fünften Satz. Aber es ist doch eine kurze Zeit“, bezog sich Ofner gemäß sport.orf.at auf sein erst vor rund zweieinhalb Monaten gestartetes Comeback. Es werde noch ein wenig dauern, bis er auch dermaßen lange Partien gut wegstecken könne. „Es war tough, ich habe alles versucht. Es waren richtig schwierige Bedingungen zu spielen.“ Er befinde sich jedoch auf „einem echt guten Level. Das erste Match waren vier Sätze, jetzt fünf – dass ich es körperlich noch ein bisschen spüre, war zu erwarten, aber sonst bin ich echt zufrieden.“ Für Ofner geht es in der Woche ab dem 9. Juni mit einem ATP-100-Sandplatz-Challenger in Bratislava weiter, danach wolle er in die Rasensaison einsteigen.