Olympia: Ofner in Paris durch Medvedev gestoppt
Das Debüt von Sebastian Ofner bei Olympischen Spielen ist an diesem Dienstagabend zu Ende gegangen. Der Steirer (ATP 55) musste sich bei den Titelkämpfen von Paris 2024 in der zweiten Hauptrunde dem viertgesetzten Russen Daniil Medvedev (ATP 5) mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Nachdem Julia Grabher bereits am Sonntag ihr Auftaktmatch bei den Damen verloren hatte, ist das Olympische Tennisturnier auf der Anlage des Grand-Slam-Sandplatzklassikers in Frankreichs Hauptstadt aus rot-weiß-roter Perspektive beendet. In der nächsten Woche hätte Ofner einen Start beim ATP-Masters-1000-Hartplatzevent in Montreal geplant. Dort ist er nach aktuellem Stand die Nummer eins der Qualifikation, besäße aber gute Karten, ins Hauptfeld zu rutschen. Hinter seinem Antritt dürfte jedoch ein großes Fragezeichen stehen: „Die (gesundheitlichen; Anmerkung) Probleme sind noch lange nicht weg. Ich brauche definitiv eine Pause – vor allem für die Ferse“, bekannte er nach seinem Aus im Interview mit dem ORF. „Je mehr Belastung ich habe, desto weniger ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass das wieder einmal weggeht.“ Erst bei den US Open in New York (ab 26. August) wiedereinzusteigen, sei jetzt „der optimale Plan“.
Ofner erfüllt sich Olympiatraum mit Schmerzen
Ofner hatte in Runde eins den Ex-Weltranglisten-33. Robin Haase aus den Niederlanden (ATP 1196) mit 7:5, 6:2 bezwungen. Mit Medvedev stand ihm anschließend aber ein ganz anderes Kaliber gegenüber, der ehemalige Weltranglistenleader und US-Open-Sieger von 2021 erwies sich für ihn bei der Nightsession auf Court Philippe-Chatrier wie befürchtet als zu stark. Der St. Mareiner musste seinen Aufschlag erstmalig zum 1:2 hergeben, und nachdem beide jeweils aus einer 0:30-Situation als Rückschläger keinen Profit schlagen sollten, folgte nach 40:30-Führung gar das Doppelbreak zum 2:5. Mit 15 unerzwungenen Fehlern bei drei Winnern war im ersten Satz nicht mehr drin. Im zweiten Durchgang hielt Ofner deutlich besser mit als es das Ergebnis vermuten ließe, fand bei 1:0 und 15:40 bei Service Medvedev gar zwei Chancen zu einer 2:0-Führung vor. Doch nach ausschließlich hart umkämpften fünf Games zu Beginn war es wieder einzig der 28-Jährige, der seinen Aufschlag zum 1:2 bzw. 2:5 verlor. Ofners Winner-/Eigenfehlerquote von 12:14 spiegelte den weit engeren Verlauf im zweiten Abschnitt freilich wider. Gegen einen fast fehlerfrei agierenden Medvedev (nur ein unforced error im zweiten Satz) war dies jedoch zu wenig.
„Am Anfang habe ich versucht, zu schauen, ob es geht, ob ich in der Lage bin, mit ihm mitzuspielen“, erklärte Ofner. „Ich habe aber schnell gemerkt nach ein paar Schlägen, dass die Schmerzen kamen. Ich habe versucht, die Rallys kurz zu halten, habe Volleys und Stopps versucht. Das ist aber leider nicht ganz mein Spiel, war aber einen Versuch wert.“ In seiner derzeitigen körperlichen Verfassung anzutreten, sei „taff“ gewesen, „vor allem gegen einen Medvedev, der keinen Fehler macht und extrem gut läuft“, erläuterte Ofner. „Auf diesem Niveau, wenn man nicht ganz fit ist, braucht man gar nicht spielen. Aber ich wollte unbedingt einmal bei Olympischen Spielen dabei sein.“ Diese Eindrücke kann ihm nun niemand mehr nehmen.