Davis Cup: ÖTV-Herren bei Auslosung der Weltgruppe I gesetzt
Durch einen souveränen 4:0-Favoritensieg beim Play-off in Irland haben die ÖTV-Herren am vergangenen Wochenende im Davis Cup die angepeilte Rückkehr in die Weltgruppe I geschafft. Die Auslosung dafür findet – entgegen einer Auskunft der ITF gegenüber dem ÖTV vom 28. Jänner – bereits am Donnerstag, dem 8. Februar, um 12:00 Uhr MEZ statt. Im Vorfeld dessen wurde bekannt, dass Österreich beim Draw unter jenen 24 Nationen, die im Zeitraum 13. bis 15. September 2024 um zwölf Plätze in der Qualifikationsrunde fürs Finalturnier 2025 kämpfen werden, eines der zwölf gesetzten Länder sein wird, und zwar die Nummer neun. Dadurch erhält man bei der Auslosung einen im Nationenranking (in dem Österreich als 25. zwei Plätze gutmachte) weiter hinten liegenden, ungesetzten Kontrahenten. Denn die zwölf Gesetzten werden gegen die zwölf Ungesetzten gelost.
Fürs heimische Nationalteam bringt das allerdings nicht zwingend nur Vorteile. Denn bei einer Nicht-Setzung hätten die ÖTV-Herren aufgrund der gänzlich anderen Gegnerschaft weit bessere Chancen auf ein Heimspiel besessen, fixe Auswärtspartien hätten die rot-weiß-rote Equipe etwa in nahe Nachbarländer wie Ungarn oder die Schweiz geführt. Als gesetzte Nation besitzt Österreich hingegen gar eine etwas größere Wahrscheinlichkeit für ein Auswärts- als für ein Heimspiel. Gleich gegen sieben der zwölf möglichen Gegner entscheidet das Los übers Heimrecht: gegen Indien, Japan, Litauen, Peru, Polen, Taiwan und die Türkei. Dabei wären – aus wirtschaftlicher Sicht wenig erfreuliche – weite, teure Reisen nicht ausgeschlossen. Bloß gegen Norwegen und die Ukraine würde man definitiv daheim spielen, gegen Ägypten, Dänemark und Griechenland ginge es fix in die Fremde.
In sportlicher Hinsicht entgeht man dank der Setzung immerhin den stärksten Nationen, doch schwere, unangenehme Aufgaben sind dennoch nicht unwahrscheinlich. So wissen gleich vier der zwölf möglichen Kontrahenten einen absoluten Weltklassespieler aus den Top Zwölf des ATP-Rankings in ihren Reihen: Dänemark mit dem Youngster Holger Rune (ATP 7), Polen mit Hubert Hurkacz (ATP 8), Griechenland mit Stefanos Tsitsipas (ATP 10) und Norwegen mit Casper Ruud (ATP 12). Auch ein Aufeinandertreffen mit der Nummer eins der Doppelweltrangliste könnte herausschauen: Der Inder Rohan Bopanna hat mit 43 Jahren vor kurzem als bisher ältester Spieler aller Zeiten die Spitzenposition erreicht – erstmals in seiner Karriere und durch seinen bei den Australian Open eroberten ersten Grand-Slam-Titel überhaupt. Doch all dies ist erst mal nur Theorie. Mehr werden Jürgen Melzer und Co. am Donnerstag wissen.
Gesetzte Nationen:
(1) Serbien
(2) Kroatien
(3) Schweden
(4) Kasachstan
(5) Südkorea
(6) Schweiz
(7) Ungarn
(8) Portugal
(9) Österreich
(10) Bosnien-Herzegowina
(11) Israel
(12) Kolumbien
Ungesetzte Nationen:
Ägypten
Dänemark
Griechenland
Indien
Japan
Litauen
Norwegen
Peru
Polen
Taiwan
Türkei
Ukraine