Davis Cup: 1:0 gegen Irland – Thiem sorgt für wichtigen Auftaktsieg
Österreichs Davis-Cup-Team liegt in Limerick auf Erfolgskurs: Das Herren-Nationalteam von ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer hat am Samstag in der UL Sport Arena den ersten Schritt zurück in Richtung Weltgruppe I gemacht. Verantwortlich dafür zeichnete Dominic Thiem, der US-Open-Sieger von 2020 hat Österreich in der Play-off-Auswärtsbegegnung gegen Irland mit 1:0 in Front gebracht. Dem Niederösterreicher (ATP 90) wurde es von Michael Agwi (ATP 935) allerdings speziell im ersten Satz äußerst schwer gemacht, ehe er sich nach der Abwehr von drei Satzbällen im Tiebreak und 1:46-stündigem Kampf gegen Irlands Nummer eins jedoch mit 7:6 (6), 6:3 behaupten konnte. Hiermit könnte Sebastian Ofner anschließend die erhoffte 2:0-Führung für Rot-weiß-rot nach dem ersten Spieltag herausholen. Der Steirer (ATP 40) bekommt es mit der irischen Nummer zwei Osgar O’Hoisin (ATP 1015) zu tun. Der Länderkampf ist ausschließlich live auf ÖTV TV, unter www.oetv.tv, zu sehen. Es kommentiert Fritz Hutter, begleitet von Ex-Weltklassespieler Alexander Peya als Experten.
Kniffliger erster Satz bringt Vorentscheidung für Thiem
Agwi hatte vorletzte Woche in Cadolzburg in Deutschland sein erstes Endspiel bei einem ITF-M15-Turnier erreicht und damit sein nicht unbedingt geringes Potenzial angedeutet. Thiem hatte sich daher im Vorfeld der Auftaktpartie gewarnt gezeigt: „Wenn heutzutage einer Finale bei einem Future spielt, kann der richtig gut spielen.“ Er müsse darum seine Form und sein Tennis voll abrufen, „denn sonst kann es böse Überraschungen geben“ – Worte, die sich auf dem Platz dann auch bestätigen sollten. Agwi spielte in der Rolle des krassen Außenseiters von Beginn weg recht unbekümmert auf, servierte stark und fand mit Fortdauer des ersten Satzes auch von der Grundlinie, von der er anfangs noch einige Schwächen zeigte, besser ins Spiel hinein. So konnte er den Durchgang bis zuletzt mehr als nur offen halten. Thiem gelang zwar das erste Break zum 3:2, es folgte aber prompt das Rebreak zum 3:3, per Doppelfehler zum Abschluss. Als der Lichtenwörther neuerlich zum 6:5 vorlegen konnte, schien der Bann bereits gebrochen, doch stattdessen ging es nach zwei Doppelfehlern, einem Smash- und einem Stoppfehler ins Tiebreak.
Dieses war nichts für schwache Nerven. Thiem geriet nach seinem fünften Doppelfehler im ersten Satz in weiterer Folge sogar mit 3:6 in Rückstand, sah sich mit drei Satzbällen konfrontiert. Der 30-Jährige bewahrte in dieser relativ kniffligen Situation allerdings die Ruhe, spielte seine Erfahrung gegenüber seinem zehn Jahre jüngeren Kontrahenten aus und hatte bei dem einen oder anderen knappen Ball auch das Glück auf seiner Seite, um mit fünf Punkten in Serie die Kurzentscheidung doch noch auf seine Seite zu bringen. Im zweiten Satz ging es Thiem dann leichter von der Hand: Ein frühes Break zu null zum 2:0 brachte ihn weiter auf die Siegerstraße, er musste bloß bei 3:1 nochmal einen Breakball abwehren und durfte nach zwei weiteren, dann souveränen Aufschlagspielen erleichtert aufatmen. „Es war toll, eine großartige Atmosphäre“, bedankte sich Thiem nach seinem Sieg beim Interview in der restlos ausverkauften Halle beim Publikum. Und auch explizit bei den mitgereisten heimischen Fans, unter die sich auch der ÖTV-Vizepräsident Georg Blumauer und ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda gemischt hatten.
Viel Lob für Agwi: „Er hat ein großes Potenzial“
Für seinen Gegner hatte Thiem danach viel Lob übrig: „Michael hatte natürlich nichts zu verlieren. Er hat wirklich ein großartiges Match gespielt, es war richtig schwierig, gegen ihn zu spielen. Ich hoffe, er kann sich im Ranking weiter nach oben arbeiten, wenn er so weitermacht. Er hat ein großes Potenzial. Das Service ist echt herausragend, aber auch das restliche Spiel ist richtig gut. Alles Gute an ihn! Und vielen Dank für dieses herzliche Willkommen.“
Davis Cup 2024, Play-off der Weltgruppe I in Limerick
Irland – Österreich 0:1
Samstag, 13:00 Uhr MEZ
Michael Agwi – Dominic Thiem 6:7 (6), 3:6
Osgar O’Hoisin – Sebastian Ofner (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Sonntag, 12:00 Uhr MEZ
Conor Gannon / David O’Hare – Alexander Erler / Lucas Miedler (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Michael Agwi – Sebastian Ofner (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Osgar O’Hoisin – Dominic Thiem (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)