Davis Cup: Thiem eröffnet für die ÖTV-Herren gegen Irlands Nummer 1 Agwi
Übertragen wird am Samstag ab 13:00 Uhr und am Sonntag ab 12:00 Uhr MEZ ausschließlich auf ÖTV TV.
Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Österreichs Davis-Cup-Team kennt beim Play-off der Weltgruppe I gegen Irland in Limerick (3./4. Februar) nun die genauen Gegner. Denn bei der Auslosung am Freitag zu Mittag in der UL Sport Arena wurde nicht nur einerseits die Spielreihenfolge festgelegt, sondern auch das Geheimnis um die vorläufige Aufstellung gelüftet. Während diese bei der ÖTV-Auswahl mit Sebastian Ofner (ATP 40) und Dominic Thiem (ATP 90) im Einzel sowie Alexander Erler (ATP-Doppel 37) und Lucas Miedler (ATP-Doppel 39) im Doppel relativ absehbar war, so schien diese bei den Gastgebern weniger klar. Irlands Teamkapitän, Ex-Profi Conor Niland, entschied sich hierbei für Michael Agwi (ATP 935) und Osgar O’Hoisin (ATP 1015) im Single sowie für Conor Gannon (ATP-Doppel -) und David O’Hare (ATP-Doppel -) im Doppel. Beide Tage waren in kürzester Zeit restlos ausverkauft, 2350 Fans passen in die Arena auf dem Gelände der University of Limerick und werden gewiss für eine tolle Stimmung in der Halle sorgen.
Eröffnen wird den Länderkampf in der drittgrößten Stadt Irlands für Österreichs Herren-Nationalmannschaft Thiem gegen die Nummer eins der Hausherren, Agwi. Anschließend misst sich der aktuelle rot-weiß-rote Spitzenspieler Ofner mit der irischen Nummer zwei, O’Hoisin. Der zweite Spieltag startet plangemäß nach derzeitigem Stand mit dem Doppel Erler/Miedler gegen Gannon/O’Hare – ehe es zum Einserduell Ofner gegen Agwi kommen sollte. Für die etwaige fünfte Partie sind Thiem und O’Hoisin aufgeboten. Die ÖTV-Herren gehen als hohe Favoriten in die Begegnung: Keiner der Iren stand im Einzel je in den Top 500 der Welt. Alles andere als ein Aufschlag in der Weltgruppe I im September wäre eine herbe Enttäuschung für die Mannschaft des ÖTV-Sportdirektors und Davis-Cup-Kapitäns Jürgen Melzer. Gespielt wird am Samstag ab 13:00 Uhr sowie am Sonntag ab 12:00 Uhr MEZ. Beide Spieltage sind ausschließlich auf ÖTV TV unter www.oetv.tv live zu sehen. Es kommentiert Fritz Hutter, begleitet von Ex-Spitzenspieler Alexander Peya als Experten.
Thiem muss delivern – „sonst kann es böse Überraschungen geben“
Auf Thiem wartet am Eröffnungstag die bereits antizipierte Aufgabe namens Agwi: „Ich habe das so erwartet. Das ist, glaube ich, auch die stärkste Aufstellung, die Irland hat.“ Er sei „schon gespannt aufs Match morgen. Agwi hat vorletzte Woche bei einem Future in Deutschland erst im Endspiel gegen Masur verloren, in drei Sätzen. Das heißt, er kann auf jeden Fall gut spielen. Was Jürgen mir so gesagt hat, spielt er richtig aggressiv und schnell. So war auch mein Eindruck, als ich ihn kurz beim Training gesehen habe.“ In die Partie gehe er als deutlicher Favorit mit dem Gefühl, „dass ich trotz alledem gut spielen muss. Das Ranking von ihm ist egal, weil wenn heutzutage einer Finale bei einem Future spielt, kann der richtig gut spielen. Und so gehe ich auch rein: Dass ich meine Form und mein Tennis voll abrufe, denn sonst kann es böse Überraschungen geben.“ Es sei ihm im Training aber „ganz gut gegangen, die Bedingungen passen auch. Es ist relativ langsam, die Halle ist sehr cool – also das passt“, befand der Niederösterreicher, US-Open-Sieger von 2020 und Ex-Weltranglistendritter.
Ofner selbstbewusst: „Wenn ich meine normale Leistung bringe, dann …“
Auch Ofner empfand die Aufstellung „so wie erwartet, da hat es nichts Überraschendes gegeben.“ Seinen ersten Gegner, Ex-Collegetennis-Spieler O’Hoisin, kenne er „überhaupt nicht. Ich habe ihn jetzt auch zum ersten Mal gesehen, kurz mal im Training ein bisschen zugeschaut. Ich glaube, wenn ich da meine normale Leistung bringe, dann sollte es kein Problem sein. Da glaube ich schon, dass ich der bessere Tennisspieler bin, vor allem der solidere.“ Die Last der Favoritenrolle sei „relativ egal, glaube ich. Ich bin keiner, der sich jetzt irgendeinen Druck macht. Ob der jetzt besser oder schlechter im Ranking steht: Ich muss meine Leistung bringen. Und ich glaube, wenn ich das mache, dann werde ich dort morgen als Sieger vom Platz gehen.“ Der Steirer, der sich mit einer Traumsaison 2023 in die erweiterte Weltspitze vorgekämpft hatte, habe sich mit den „eigentlich recht guten“ Bedingungen vor Ort soweit ebenso gut arrangieren können: „Der Platz ist ein bisschen ein langsamerer Hartplatz, aber gut zum Spielen. Ich habe bis jetzt echt gut trainiert – und ich fühle mich auch wohl.“
Melzer warnt: „Beide sind richtig gute Aufschläger“
Auch Melzer fühlte sich durchs irische Aufgebot keineswegs überrumpelt oder auf dem falschen Fuß erwischt: „Das ist so, wie es sich auch im Training abgezeichnet hat. Agwi und O’Hoisin waren definitiv die zwei Spieler, die sich am besten präsentiert haben.“ Die Trainingsleistungen der Gastgeber beim Training untereinander zu beurteilen, falle aber nicht sehr leicht, auch mangels bisheriger Vergleiche mit seinem eigenen Team: „Es hat bei ihnen gut ausgeschaut und beide sind richtig gute Aufschläger. O’Hoisin ist definitiv stärker in der Offensive, verteidigt hat er nicht so gut. Agwi spielt echt sehr aggressiv.“ Für den Niederösterreicher allerdings reine Nebensache, denn „im Endeffekt müssen wir uns vielmehr auf unsere Dinge konzentrieren. Die Jungs haben sehr gut trainiert, freuen sich auf morgen und sind definitiv ready.“ Mit etwas mehr Vorsicht genießt Melzer stets die Doppelpartie: „Es ist sicher das Match, wo eher was passieren kann. Im Doppel kann es immer auch schnell in die andere Richtung gehen. Aber natürlich sind unsere Spieler zu favorisieren und sollten das gewinnen.“ Auch der 42 Jahre alte Ex-Weltklassespieler empfand den Belag als „relativ rau und relativ langsam – für eine Halle zumindest, aber der Slice geht schon recht gut weg. Die Linien sind sehr schnell. Das gibt’s leider immer wieder, dass da ein Riesenunterschied ist. So viel traue ich mich aber sagen: Wenn man die Linie trifft, ist der andere normal definitiv zu spät dran.“
Davis Cup 2024, Play-off der Weltgruppe I in Limerick
Irland – Österreich
Samstag, 13:00 Uhr MEZ
Michael Agwi – Dominic Thiem (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Osgar O’Hoisin – Sebastian Ofner (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Sonntag, 12:00 Uhr MEZ
Conor Gannon / David O’Hare – Alexander Erler / Lucas Miedler (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Michael Agwi – Sebastian Ofner (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Osgar O’Hoisin – Dominic Thiem (live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)