Heimspiel gegen die Türkei: Losglück für ÖTV-Herren im Davis Cup

Am 26. März bestreitet Österreichs Fußball-Nationalmannschaft der Herren in Wien ein Testspiel gegen die Türkei, wie kürzlich bekanntgeworden ist. Und auch die heimische Tennis-Nationalauswahl der Herren bekommt es heuer mit der gleichen Nation zu tun – jedoch in einem Ernstfall: Denn das ÖTV-Davis-Cup-Team trifft im Zeitraum vom 13. bis 15. September 2024 in der Weltgruppe I in einem Heimspiel ebenfalls auf die Türkei. Das hat die an diesem Donnerstag um 12:00 Uhr MEZ im ITF-Büro in London vorgenommene Auslosung ergeben. Da es diese Begegnung in der Länderkampfgeschichte bisher noch nicht gab, entschied das Los übers Heimrecht – in diesem Fall zu Gunsten Österreichs. Den ÖTV-Herren bleibt durch diesen Losentscheid also eine mittellange Reise erspart.

Österreich wohl erneut haushoher Favorit

Auch in sportlicher Hinsicht darf sich die Equipe von ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer in einer sehr guten Ausgangsposition wähnen. Die Türkei verfügt aktuell zwar über immerhin vier Spieler unter den Top 400 der Weltrangliste, doch keiner davon besitzt auch nur annähernd eine ähnliche Platzierung wie die besten Österreicher im ATP-Ranking. Die Nummer eins im Lande ist Cem Ilkel auf ATP-Position 285, es folgen Ergi Kirkin als 308., Yanki Erel als 332. und Altug Celikbilek als 373., danach klafft eine große Lücke bis zur Nummer 900 der Welt. Ilkel hat allerdings ein Career High von Rang 144 vorzuweisen. Bester türkischer Spieler der letzten Jahre ist Marsel Ilhan, der 2015 bis auf Platz 77 in der Weltrangliste vorgedrungen war, mit 36 Jahren inzwischen aber nur noch an 1182. Stelle rangiert.

Österreich hatte am 3./4. Februar mit einem souveränen 4:0-Sieg beim Play-off in Irland die Rückkehr in die Weltgruppe I geschafft. Dort geht es nunmehr also um ein Ticket für die in knapp einem Jahr steigende Qualifikationsrunde zu den Davis Cup Finals 2025. In einer ähnlichen Besetzung wie in Limerick, wo man auf die Dienste von Sebastian Ofner (ATP 38), Ex-US-Open-Sieger Dominic Thiem (ATP 90) und die rot-weiß-roten Doppelasse Alexander Erler (ATP-Doppel 37) und Lucas Miedler (ATP-Doppel 39) zählen hatte können, ginge man als haushoher Favorit in die Begegnung. Mittlerweile befindet sich auch Jurij Rodionov (ATP 89) als frischgebackener Gewinner des ATP-100-Challengers von Koblenz in den Top 100 der Welt. Gute Chancen darf man sich dazu ausrechnen, das Länderspiel vor ansprechender Zuseherkulisse austragen zu können: Die Türkei stellt die viertgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Österreich, in Wien sogar die zweitgrößte.

Erste Reaktionen aus dem ÖTV

ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer: „Es ist definitiv ein gutes Los – es hätte schlimmer kommen können. Wir haben Heimrecht, was auch eine gute Sache ist. Ich werde mich jetzt mal mit den Boys zusammensetzen und schauen, wie denn die Belagswünsche aussehen, und dann werden wir die weiteren Schritte einleiten.“

ÖTV-Präsident Martin Ohneberg: „Die Losfee hat es mit uns sehr gut gemeint. Erstens ein Heimspiel und zweitens gegen die Türkei – jetzt gilt es in hoffentlich stärkster Besetzung der Favoritenrolle gerecht zu werden. Ich freue mich auf ein Tennisfest im Herbst.“

ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda: „Wir freuen als ÖTV natürlich über ein Heimspiel. Wir werden alles dafür tun, um den Tennisfans in Österreich ein großes Tennisfest zu bieten. Nun liegt es erst mal in der Verantwortung von Jürgen Melzer, mit dem Team gemeinsam zu entscheiden, auf welchem Belag gespielt werden soll und was daher die am besten geeignete Facility ist. Dann sehen wir weiter.“

Davis Cup, Weltgruppe I (13.-15. September 2024)
(1) Serbien – Griechenland
(2) Kroatien – Litauen
(3) Schweden – Indien
(4) Kasachstan – Dänemark
Polen – (5) Südkorea
(6) Schweiz – Peru
Ägypten – (7) Ungarn
Norwegen – (8) Portugal
(9) Österreich – Türkei
Taiwan – (10) Bosnien-Herzegowina
(11) Israel – Ukraine
Japan – (12) Kolumbien