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Upper Austria Ladies Linz: Ostapenko siegt im Mitternachtskrimi

Donna Vekic eliminiert beim WTA-Turnier indes Australian-Open-Halbfinalistin Dayana Yastremska.
Verfasst von: Presseaussendung / Redaktion, 02.02.2024
© Alexander Scheuber
Am „Family Day" der Oberösterreichischen Versicherung machte deren Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner den Münzwurf für die Partie zwischen Jelena Ostapenko (links) und Clara Tauson (rechts).

Um 0:10 Uhr machte die topgesetzte Jelena Ostapenko nach einem wahren Krimi gegen den dänischen Jungstar Clara Tauson (WTA 91) in einer „Midnight Session“ ihren Viertelfinaleinzug beim Upper Austria Ladies Linz perfekt. Im Tiebreak des dritten Satzes verwandelte die Weltranglistenzwölfte aus Lettland in der Nacht zum Freitag schließlich ihren dritten Matchball zum 3:6, 6:4, 7:6 (7) und stieß mit geballten Fäusten einen lauten Schrei der Erleichterung aus. Dabei war Tauson bereits mit 6:3, 4:1 sowie im dritten Durchgang mit 5:3 und 40:30 bei ihrem Aufschlag vorangelegen, vergab jedoch den Matchball. „Ich war nicht in meiner besten Verfassung“, sagte Ostapenko, „ich bin erst am Mittwoch aus Australien angereist. Aber ich bin sehr stolz darauf, dass ich bis zum letzten Punkt gekämpft habe“, so die 26-Jährige. Den bis nach Mitternacht verbliebenen Zuschauer:innen rief sie auf Deutsch ein „Dankeschön“ entgegen. Die Linz-Finalistin von 2019 schwärmte auch von der Stadt Linz: „Ich hatte einen wunderschönen Morgenspaziergang in der Stadt.“ Ostapenko mag Linz – und die Linzer:innen mögen sie.

Vekic lässt ausgelaugter Yastremska keine Chance

Mit Donna Vekic (WTA 34) besiegte ein weiterer Publikumsliebling an einem ansonsten an Dramatik nicht zu überbietenden „Family Day“ der Oberösterreichischen Versicherung die Australian-Open-Halbfinalistin Dayana Yastremska aus der Ukraine (WTA 29) überraschend deutlich mit 6:1, 6:1. Yastremska fand gegen Vekic keine Mittel, den Jetlag und die Müdigkeit von der langen Anreise aus Australien merkte man ihr noch an. „Es war nicht so klar, wie das Ergebnis vermuten ließe, da waren viele ganz enge Spiele dabei“, sagte die Kroatin Vekic anschließend und hoffte, selbst bis zum Wochenende im Turnier zu bleiben. Die 27-Jährige ist bereits zum siebten Mal in Oberösterreich am Start und spürt eine ganz besondere Verbindung zum Publikum: „Es sind keine Österreicherinnen mehr im Bewerb, vielleicht adoptieren mich ja die Fans als Einheimische. Ich fühle mich immer sehr wohl in Linz, es ist sehr familiär hier.“ Extra angereist aus Kroatien sind auch in diesem Jahr wieder ihre Eltern.

Yastremska, die in Melbourne als Qualifikantin sensationell das Semifinale erreicht hatte, musste nach dem Match von Turnierdirektorin Sandra Reichel getröstet werden. „Ich bin ziemlich ausgelaugt und müde, habe viel gespielt in den letzten Wochen. Heute hatte ich wirklich keine Energie mehr, ich habe alles auf dem Platz gelassen. Bislang ist dieses Jahr sehr gut für mich gelaufen, aber jetzt brauche ich dringend eine Pause“, verriet die 23-Jährige, die nun nach Hause zu ihrer Familie nach Odessa fahren wird.

Ihre Müdigkeit gut im Griff hatte die neue Nummer der Doppelweltrangliste Elise Mertens, die am Sonntag in Melbourne an der Seite der Taiwanerin Su-Wei Hsieh noch das Doppelendspiel gewonnen hatte. Die belgische Linz-Finalistin von 2020 (WTA 26) kaufte mit ihrem druckvollen Spiel der Italienerin Lucia Bronzetti (WTA 58) die Schneid ab und zog mit 6:1, 6:3 ins Viertelfinale des Upper Austria Ladies Linz ein. „Ich habe besonders im ersten Satz gut serviert, das hat es viel leichter gemacht, ich war viel am Netz, da habe ich wirklich gut gespielt. Ich mag die Halle, die ist so praktisch gleich neben dem Hotel“, betonte Mertens die Vorzüge des Spielortes und verabschiedete sich prompt zu einem kleinen Nachmittagsschläfchen.

Auch Titelverteidigerin Potapova nach Matchball-Abwehr weiter

Anastasia Potapova war beim Aufwärmen am Vormittag bestens gelaunt, die Russin scherzte mit ihrem Trainer und liebkoste zwischendurch ihr Hündchen namens Baby. Der Toy-Pudel verfolgte freudig wedelnd das Training. Im dramatischen Abendmatch gegen Elisabetta Cocciaretto (WTA 60) über 2:54 Stunden konnte Potapova (WTA 27) die Aufmunterung seitens ihres Vierbeiners auch gut gebrauchen. Die Italienerin spielte ohne Respekt drauflos, schlug teils unglaubliche Bälle und holte Satz eins mit 6:2. Erst nach über eineinhalb Stunden ließ Cocciaretto etwas nach, Potapova holte den Satz nach 2:4- und 30:40-Rückstand sowie zwei abgewehrten Matchbällen mit 13:11 im Tiebreak. Im dritten Durchgang ein ähnliches Bild, die Italienerin lief und kämpfte um jeden Ball, Potapova dagegen lieferte sich Wortgefechte mit Trainer Igor. Doch diese Emotionen brachten die Vorjahressiegerin schon zuvor zurück ins Match, sie sicherte sich Satz drei schließlich mit 7:5.

„Es ist einfach unglaublich, wie Elisabetta gespielt hat. Ein Wahnsinn! Die steht nächstes Jahr hier im Finale“, analysierte Potapova das Marathonmatch. „Ich bin wirklich kaputt, und mein Trainer ist nervlich auch geschafft“, sagte sie mit einem Augenzwinkern. Nach dem Dreisatz-Thriller wurden bei vielen Zuseher:innen in der Halle Erinnerungen ans letzte Jahr wach, als Potapova sich von Runde zu Runde gekämpft hatte – und schließlich zum Turniersieg. Komplettiert wird das Viertelfinale von der Bezwingerin von Sinja Kraus, der Französin Clara Burel (WTA 52), die die Tschechin Katerina Siniakova (WTA 49) ebenfalls erst nach hartem Kampf mit 6:3, 5:7, 6:4 bezwang.

Zahlreiche Partner zu Besuch im Design Center Linz

Mit viel Prominenz gespickt war erneut das Rahmenprogramm des Damentennis-Klassikers. Am „Family Day“ der Oberösterreichischen Versicherung beim Upper Austria Ladies Linz war etwa die Linzer Vizebürgermeisterin Karin Hörzing bereits frühmorgens im Einsatz. Hörzing, Initiatorin der Aktion „Spiel und Spaß mit den Stars“, probierte mit den Jüngsten der blau-gewandeten Ballkinder des Turniers eine gesunde Jause. Auch „Ele“, das Maskottchen der Oberösterreichischen Versicherung, durfte sich stärken, war der kuschelige Elefant doch den ganzen Tag über im Dauereinsatz, als Fotopartner und bei der Verteilung von kleinen Geschenken an die jungen Besucher:innen, wovon sich Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner persönlich überzeugen konnte.

Am Nachmittag waren das Männer- und das Frauenfußball-Bundesligateam des FC Blau-Weiß Linz mit Geschäftsführer Christoph Peschek, Sportdirektor Christoph Schösswendter und Trainer Gerald Scheiblehner in voller Kaderstärke vertreten. Die Kicker nutzten den Abend im Design Center Linz zum taktischen Aufwärmtraining für das Testspiel bei der Vienna am Freitag. Ferner wurden Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, die Linzer Stadträtin Doris Lang-Mayrhofer, Jutta Rinner (Vorstandsdirektorin der Linz AG), Herwig Mahr (FPÖ Landtagsclub OÖ), Kerstin Kitzmüller (Leiterin Sportsponsoring von ADMIRAL Sportwetten), WKOÖ-Vizepräsident Leo Jindrak und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl rund um den Center Court gesichtet.

Tickets für das 33. Upper Austria Ladies Linz im Design Center Linz sind über den Online-Ticketshop und an allen Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich.

| Alexander Scheuber

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