BAD WALTERSDORF TROPHY: Fanansturm am Semifinaltag
Spiel, Satz und Sieg BAD WALTERSDORF TROPHY! Der Halbfinaltag entwickelte sich bei sonnigem Spätsommerwetter zum Publikumshit. Schon beim Doppelfinale des ATP-125-Challengers waren die Tribünen auf dem Center Court mit einem Fassungsvermögen von 1500 Fans gut gefüllt, bei den beiden Semifinalbegegnungen wurden es noch viele mehr. Weltklassetennis inklusive einer Art „El Clásico“ im zweiten Semifinalthriller gab’s obendrein. Am Sonntag folgt das große Finale um 13:00 Uhr. Davor geht es um 10:00 Uhr beim Frühschoppen mit Livemusik in der Public Lounge los.
Nouza/Rikl triumphieren vor Familie und Freunden
Schon beim Doppelfinale ging es am Samstag ab 11:00 Uhr hoch her. Das topgesetzte Paar Guido Andreozzi (Argentinien) und N. Sriram Balaji (Indien) traf aufs Duo Petr Nouza und Patrik Rikl, das an vier gesetzt war. Die Tschechen erwiesen sich dabei als zu harte Nuss fürs Nummer-eins-Team. Nach einem 6:4, 4:6 entschieden die beiden Prager die Partie mit 10:5 im Match Tiebreak für sich. „Wir spielen seit Anfang des Jahres miteinander, das ist jetzt schon unser fünfter Sieg auf der Challenger-Tour, noch dazu vor den Augen von Familie und Freunden, die extra heute Früh aus Prag angereist sind“, jubelte Nouza im Interview. Doppelpartner Patrik Rikl fügte hinzu: „Wir spielen auf der Challenger-Tour normalerweise niemals vor so viel Publikum, danke allen fürs Anfeuern, das hat wirklich Spaß gemacht.“ Für den Turniersieg gab es pro Kopf einen Siegerscheck über 4225 Euro und 125 ATP-Punkte für die Doppelweltrangliste.
Seyboth Wild stürmt ins Finale
Für Filip-Misolic-Bezwinger Laslo Djere (ATP 119), der am Vortag noch die Nummer zwei Thiago Monteiro (ATP 76) aus dem Turnier befördert hatte, war gegen den nächsten Brasilianer Endstation. Der 24-jährige Thiago Seyboth Wild (ATP 96), der deutsche Eltern hat, ließ beim 6:1, 6:4 in 1:12 Stunden auch gegen die ehemalige Nummer 27 der Welt nichts anbrennen. Gegen das Hammerservice (das erste so gut wie immer mit knapp 200 km/h) und die druckvollen Grundlinienbälle war Djere chancenlos. Im Head-to-head stellte Seyboth Wild nun auf 2:3, wobei er die letzten beiden Duelle für sich entschied. „Ich hatte heute einen guten Tag, Laslo ist ein sehr, sehr guter Spieler“, sagte der Südamerikaner, der auf dem Weg zu seinem sechsten Challenger-Titel ist, bescheiden. Sprach’s und verschwand sofort Richtung Trainingsplatz. „Das Training hier tut mir einfach gut. Und morgen wartet ein schwieriges Spiel vor einer wunderbaren Kulisse auf mich.“
„El Clásico“ im zweiten Semifinale
Die spanische Nummer eins der Setzliste, Jaume Munar (ATP 74), traf im zweiten Semifinale auf US-Urgewalt Nicolas Moreno de Alboran (ATP 156), der im gesamten Turnierverlauf bislang noch keinen Satz hatte abgegeben müssen. Der 27-jährige, in New York geborene US-Boy lebt in Madrid, sein ebenfalls 27-jähriger Kontrahent kommt aus Barcelona. Entsprechend hitzig, wie im berühmtesten aller Fußballderbys, ging es dann auch auf dem Center Court zu. Vorm dritten Matchball für Moreno de Alboran beim Spielstand von 7:5, 6:6 und 10:9 im Tiebreak zertrümmerte Munar nach einem Eigenfehler erzürnt sein Spielgerät. Die Verwarnung des Referees schien Munar wachzurütteln, er wehrte auch den dritten Matchball ab, gewann schließlich das Tiebreak mit 12:10. Im dritten Satz war Moreno de Aboran mental gebrochen. Auch wenn der US-Amerikaner noch drei Matchbälle abwehren konnte, verwandelte sein Gegenüber nach 2:53 Stunden den vierten Matchball zum 6:1. „Es war mental und physisch extrem fordernd. Ich entschuldige mich, dass ich mein Racket zerstört habe, aber die Emotion musste einfach raus. Nicolas hat mir alles abverlangt, das war ein unglaublicher Marathon“, sagte Munar nach dem Match. Was er am Sonntag gegen seinen Finalgegner Seyboth Wild, der im Head-to-head 1:0 mit führt, erwarte? „Ich erwarte, dass ich laufen muss!“ Das Publikum darf sich auf den nächsten Klassiker auf dem Center Court freuen.
Überraschungssieg beim Pro/Am’s Tournament
Das prominent besetzte Pro/Am’s Tournament am Samstagvormittag ging ans Doppel Gernot Deutsch (Geschäftsführer Heilthermenresort Bad Waltersdorf) und Jürgen Teuschler (PR & Communication Manager Allergosan). Selbst Davis-Cup-Ersatzkapitän Alexander Peya musste sich am Ende trotz höchstem Einsatz mit seinem Doppelpartner geschlagen geben. STTV-Präsidentin Barbara Muhr, Pro/Am’s-Turnierdirektor und STTV-Vereinsmanager Stefan „Steve“ Schreiner sowie Moderator Michael Wanz gratulierten.
Das Einzelfinale der BAD WALTERSDORF TROPHY gibt es am Sonntag ab 12:55 Uhr als Liveübertragung auf ORF SPORT+, mit Alexander Peya als Co-Kommentator. Zusätzlich wird das Match live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv gestreamt.