Barbara Muhr: „Was Kitzbühel kann, können wir auch“
Für den Steirischen Tennisverband (STTV) stellt die BAD WALTERSDORF TROPHY das Highlight des Jahres dar. Für STTV-Präsidentin Barbara Muhr ist der ATP-125-Challenger ein Herzensprojekt mit Perspektive. Warum, das erklärt die passionierte Tennisspielerin im Interview.
Frau Präsidentin, welche Bedeutung hat ein Event wie die BAD WALTERSDORF TROPHY für den steirischen Tennissport?
Barbara Muhr: Die Bedeutung eines solchen Turniers ist enorm breit gefächert, da es sowohl den Breitensport als auch den Spitzensport gleichermaßen anspricht. Es ist unglaublich wichtig, dass ein internationales Turnier wie dieses hier bei uns in der Steiermark stattfindet, weil die Jugend Vorbilder und Idole braucht. Und die haben sie hier quasi vor der Haustür. Auch für den Breitensport ist es ein wichtiges Event, denn Tennisspielerinnen und -spieler gehen einfach gerne zuschauen, wenn sie gerade selbst nicht in einer Meisterschaft aktiv sind. So gesehen ist es eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Wie viel konnten Sie selbst bislang vom Turnier verfolgen?
Ich versuche, so viel wie möglich vor Ort zu sein, soweit es mein Beruf zulässt. Meine Tätigkeit im Steirischen Tennisverband ist ja rein ehrenamtlich. Trotzdem bin ich stolz, dass wir als Verband sowohl als Sponsor als auch als Unterstützer dabei sind. Dieses Turnier ist unser absolutes Jahreshighlight.
Sie haben die Bedeutung eines solchen Turniers im Speziellen für die Jugend schon angesprochen. Was ist dabei so wichtig?
Dieser direkte Kontakt mit Idolen, der ist für die Jugend besonders wertvoll. Sie brauchen Vorbilder, und hier erleben sie Top-Tennisspieler hautnah. Wie zum Beispiel unsere 50 steirischen Ballkinder. Diese Woche ist für sie ein Paradies. Ich erinnere mich noch daran, wie ich als Kind selbst Tennisstars wie einem Ilie Nastase, einer ehemaligen Nummer eins der Welt der 70er-Jahre, die Bälle zuwerfen durfte – das prägt einen.
Wie schätzen Sie die Perspektive der BAD WALTERSDORF TROPHY ein? Wo sehen Sie das Turnier in der Zukunft?
Die Perspektiven sind sehr vielversprechend. Wir sind im zweiten Jahr des ATP-125-Challengers und haben einen Dreijahres-Vertrag mit der ATP. Der Termin ist ideal, und man merkt, dass die Spieler gerne hierherkommen, weil sie sich gut betreut fühlen. Ich denke, wenn wir wollen und genügend Unterstützung von Sponsoren erhalten, können wir das Ziel, ein ATP-250-Turnier zu werden, erreichen. Die Steiermark muss sich nicht verstecken – was Kitzbühel kann, das können wir hier auch. Das Land Steiermark und die Gemeinde Bad Waltersdorf stehen jedenfalls voll hinter diesem Tennisturnier, das ohne deren finanzielle Hilfe gar nicht möglich wäre.
Das Engagement der Freiwilligen und die Organisation im Hintergrund sind beeindruckend. Welche Menschen sind noch wichtig für den Erfolg des Turniers?
Hinter so einem Event steckt ein großes Team. Wir haben dieses Jahr ein hervorragendes Projektmanagement gehabt und alle haben zusammengeholfen. Mein Dank geht an Turnierdirektor Peter Westner, Veranstalter Sascha Freitag und OK-Chef Peter Teuschl und dessen Assistenten Martin Malek, der immer den Überblick bewahrt hat. Jeder hat seinen Teil beigetragen, und das, was uns alle verbindet, ist unsere Leidenschaft für Tennis.
Abschließend, wie ist Ihr Eindruck des diesjährigen Events?
Das Niveau war die ganze Woche über unglaublich hoch. Trotz der Wetterkapriolen am Davis-Cup-Wochenende hat das Team um Sascha Freitag einen großartigen Job gemacht. Es ist schön zu sehen, wie sich alles entwickelt, und wir sind schon dabei, Ideen für 2025 zu sammeln, obwohl das diesjährige Turnier noch läuft.
Ab 12:55 Uhr gibt es täglich eine Liveübertragung der BAD WALTERSDORF TROPHY auf ORF SPORT+, mit Alexander Peya als Co-Kommentator. Alle Matches auf dem Center Court werden ebenfalls live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv gestreamt.